Jazz-Musiker geben bekanntlich nicht einfach Kompositionen anderer
notengetreu wieder, sondern versuchen, möglichst selbst zu gestalten, etwas
Eigenes zu schaffen, zu einem großen Teil sogar spontan. Und so wie nicht jeder ein
Bach, Mozart oder Beethoven ist, so sind auch große, kreative Meister des
Jazz selten. Daher gibt es im Jazz zwangsläufig sehr gravierende
Qualitätsunterschiede.
Auf dem Jazz-Markt wird jedoch alles Mögliche beworben. Tausende Musiker wollen gehört werden und liefern eine Flut von Jazz-Produktionen. Schon im Jahr 2009 sagte der erfolgreiche europäische Saxofonist Jan Garbarek: „Wer soll das alles noch kaufen? Keiner hat mehr den Überblick oder die Zeit, sich damit zu befassen. Der Markt explodiert. … Da gibt es inzwischen so viel Bullshit, mit dem sich die wirklich interessanten und guten Dinge in eine Reihe stellen lassen müssen.“1)
So ist es für Jazz-Interessierte schwierig, sich zu orientieren und ein Verständnis für die speziellen Qualitäten des Jazz zu entwickeln. Was den Jazz zur großen, nach wie vor lebendigen Musikkultur macht, das ist die Spitze, die die kreativen Meister bilden. Findet man zu ihren Werken einen tiefergehenden Zugang, so zeigt sich, wie bereichernd der Jazz für einen als Hörer wirklich sein kann. Einen Weg dorthin stelle ich in den folgenden Videos dar.
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