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5. Jazz-Entstehung (ganz kurz) --- FÜR DIE SCHULE ERKLÄRT


In diesem Video gebe ich kurz zusammengefasst wieder, wie die Jazz-Entstehung in Schulbüchern dargestellt wird. Einiges davon ist nicht ganz richtig und ein wenig irreführend. Genauer stelle ich die Jazz-Entstehung im nächsten Video dar.

Nach den Schulbüchern entstand der Jazz um 1900 in New Orleans und entscheidend für seine Entstehung war, dass diese Stadt ein Schmelztiegel vielfältiger Ethnien und Kulturen war.

 

Als afrikanische Wurzeln des Jazz nennen Schulbücher:

  1. Worksongs und Field-Hollers – also Arbeitslieder der Sklaven und ihre Rufgesänge auf den Feldern

  2. Blues – Darunter verstehen die Schulbücher eine Art des Sologesangs, der ursprünglich nur von einem Banjo oder einer Gitarre und eventuell einer Mundharmonika begleitet wurde. Der Blues entstand nach den Schulbüchern nach der Aufhebung der Sklaverei, also nach 1865.

  3. Negro Spirituals – also eine eigene Art von Kirchengesang, die die Sklaven aus der Kirchenmusik der „Weißen“ entwickelten. Die Sklaven sangen die Spirituals mit starkem Rhythmus und improvisierten sie mehr oder weniger in der Gruppe.

Negro heißt Neger – sangt man heute nicht mehr. Spirituals, Blues, Worksongs und Field-Hollers sind keine afrikanische Musik, sondern eindeutig afro-amerikanische. Sie enthalten lediglich afrikanische Wurzeln.

Aus der Frühzeit gibt es keine Aufnahmen, aber spätere Aufnahmen geben eine ungefähre Vorstellung, wie diese Musik geklungen haben dürfte. In folgender Aufnahme ist ein Worksong zu hören:

          HÖRBEISPIEL: Unbekannte Strafgefangene: Rosie (1947, aufgenommen von Alan Lomax)

Field-Hollers dürften ungefähr so geklungen haben:

          HÖRBEISPIEL: Unbekannter Strafgefangener: Levee Camp Holler (1947, aufgenommen von Alan Lomax)

Nun ein Beispiel für Blues:

          HÖRBEISPIEL: Frank Stokes: Downtown Blues (1928)

Alte afro-amerikanische Kirchenmusik klang zum Beispiel so:

          HÖRBEISPIEL: The Elders McIntorsh & Edwards: Take A Stand (1928)

 

Als europäische Wurzeln des Jazz werden in Schulbüchern genannt:

  1. die Instrumente,

  2. die europäische Kirchenmusik,

  3. die Marschmusik (Street-Bands, Brass-Bands) und

  4. die Ragtime-Musik – Darunter verstehen die Schulbücher die Klavierkompositionen im Stil von Scott Joplin. Manche Schulbücher sagen es richtig: Diese Klaviermusik war eine Mischung aus afro-amerikanischen und europäischen Elementen. Die europäischen Wurzeln sind hier die klassischen Kompositionen, die den Ragtime-Komponisten als Vorbild dienten. Afro-amerikanisch ist vor allem der Rhythmus des Ragtime.

Ein bekanntes Ragtime-Stück ist folgendes von Scott Joplin:

          HÖRBEISPIEL: Scott Joplin: The Entertainer (1902)

 

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